Auf einen Blick

Phosphor hat viele Funktionen im Stoffwechsel

Phosphor ist Bestandteil vieler wichtiger Verbindungen und beeinflusst so den gesamten pflanzlichen Stoffwechsel. Pflanzen nehmen Phosphor in Form von Phosphat auf. Die Phosphatverfügbarkeit im Boden ist stark vom pH-Wert abhängig.

Im Boden

Nur ein Bruchteil des Phosphors ist pflanzenverfügbar

Der Gesamtvorrat an Phosphat im Boden ist im Allgemeinen sehr hoch. Davon steht aber nur ein Bruchteil der Pflanze direkt zur Verfügung. Der größte Teil ist im Boden gebunden. Die Phosphatverfügbarkeit kann wie folgt eingeteilt werden:

  • Dem gelösten Zustand (direkt pflanzenverfügbar), dazu zählt:
    • Orthophosphat in Form von H2PO4- und HPO42-
  • Dem labilen Zustand (nach Lösung pflanzenverfügbar), dazu zählen:
    • Spezifische Sorption der P-Fraktion an Oxide und Hydroxide des Eisens oder Aluminiums sowie an Tonminerale
    • Calcium-, Magnesium-, Kalium-, Natrium- und Ammoniumphosphate in Abhängigkeit von der Kationenkonzentration der Bodenlösung
    • Leicht mineralisierbare organisch gebundene Phosphate
  • Dem stabilen Zustand (schwer bzw. meist gar nicht pflanzenverfügbar), dazu zählen:
    • Calcium-, Eisen- und Aluminiumphosphate (anorganisch) bzw.
    • Phytate (organisch).

Ein sauerer pH-Wert schränkt die P-Verfügbarkeit weiter ein

Die Phospatverfügbarkeit im Boden ist stark vom pH-Wert abhängig. Die beste Nachlieferung erfolgt bei einem pH-Wert zwischen 6 und 7. Mit steigendem Boden-pH nimmt die Gefahr der Phosphatfestlegung zu. Bei mäßig hohem pH (7,5-8) kann durch eine organische Düngung und bei hohen pH (>8) über eine S- oder Gipsdüngung die Verfügbarkeit verbessert werden.

Mit zunehmender Versauerung des Bodens kommt es zur Bildung von Aluminium- und Eisenphosphaten. Die P-Verfügbarkeit kann über eine Kalkung des Bodens (Erhöhung des pH-Wertes) verbessert werden.

Wirkung der Phospatdüngung auf den Boden

  • Schaffung beständiger Bodenkrümel und verbesserte Bodengare.
  • Vermehrung der Mikroorganismen im Boden und Förderung ihrer Tätigkeit.
  • Über ein verstärktes Wurzelwachstum der Kulturpflanzen kommt es zur Humusanreicherung im Boden.

Versorgungsstufen des Bodens

Für die Pflanzenernährung ist der Teil an Phospat wichtig, der für die Pflanze gut aufnehmbar ist. Über die Bodenanalyse kann der Versorgungszustand eines Bodens ermittelt und hierüber der Düngebedarf berechnet werden. Es werden fünf Gehaltsklassen von sehr niedrig (A) bis sehr hoch (E) unterschieden. Die Gehaltsklasse C ist dabei die anzustrebende Versorgungsstufe der Böden mit Nährstoffen.

Phosphatdynamik im Boden
Phosphatdynamik im Boden
In der Pflanze

Wurzeln scheiden Säure aus, um mehr Phosphat aufnehmen zu können

Die Pflanzenwurzel nimmt hauptsächlich das in der Bodenlösung vorkommende Orthophosphat auf. Sie ist aber auch in der Lage das im Boden vorkommende labile Phospat über ausgeschiedene Säuren zu lösen. Daher ist ein gut ausgebildetes Wurzelsystem für die P-Aufnahme unverzichtbar.

Phosphor ist als Makronährstoff für die Pflanze unersetzlich. Er ist Bestandteil vieler wichtiger Verbindungen und beeinflusst so den gesamten pflanzlichen Stoffwechsel.

 

Funktionen des Phosphates in der Pflanze:

  • Wichtig für die Übertragung chemisch gebundener Energie in verschiedensten Stoffwechselprozessen.
  • Zentrale Funktion bei Ab-, Auf- und Umbaureaktionen wie bei der Fett-, Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Vitaminsynthese.
  • Wichtiger Bestandteil der Biomembran.
  • Fördert die Bewurzelung und Bestockung der Kulturpflanzen.
  • Hoher Phosphorbedarf zur Ähren- und Blütenausbildung, sowie zur Bildung von Früchten und Samen (Bildung von Phytin als P-Speicher für die Keimung).
  • Verbessert den Gebrauchswert und den biologischen Wert der Erzeugnisse.
Mangelsymptome

Phosphormangel führt zu Starrtracht und verminderter Bestockung

  • Die Pflanzen sind klein, zeigen einen kümmerlichen aufrechten Wuchs und starre Haltung der Blätter. Man bezeichnet dies als "Starrtracht".
  • Das Wurzelwachstum aber auch die Bestockung (Getreidepflanzen) ist vermindert.
  • Es kommt zu einer verzögerten Blüte und Abreife der Ernteprodukte.
  • Der gesamte Stoffwechsel ist gestört, da die Energieübertragung nicht richtig funktioniert.
  • Die ältesten Blätter sind zuerst dunkelgrün, später oft rötlich gefärbt und sterben schließlich ab. Ursache hierfür ist die Chlorophyllanreicherung und ein erhöhter Anthocyangehalt.
  • Ältere Blätter werden häufig frühzeitig abgeworfen.
  • Die Pflanzen sind weniger frostresistent.
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